Was ist ein Virus?
Als (Computer-)Virus bezeichnet man ein Programm, das sich andere Programme einnistet. Wenn das befallene Programm gestartet wird, wird auch das Virus mitgestartet und führt seinen Auftrag aus. Dieser besteht i.a. aus zwei Teilen: der eigenen Reproduktion und der (Schad-)Wirkung.
Ähnlich wie ein echter Virus der seine DNS in den Erbcode lebender Zellen schleust reproduziert sich das Computervirus durch das Einkopieren des eigenen Codes in weitere Programme, die vom befallenen Rechnersystem aus erreichbar sind. Ausgefeilte Mechanismen, tarnen den einkopierten Code dabei und sollen seine Entdeckung erschweren. Genauso wie bei einem echten Virus wird der Code des Computervirus mitausgefuehrt, wenn das Wirtsprogramm läuft.
Dies bedeutet, dass ein Virus immer nur dann aktiv ist, wenn sein Wirtsprogramm läuft, d.h. er kann neben seiner Schadwirkung zu entfalten sich auch nur dann weiterverbreiten. Viele der frühen Viren haben sich nur durch die Weitergabe infizierter Dateien verbreitet. Die Wirkung eines Virus kann von relativ harmlosen Effekten, die etwa die Darstellung der Benutzungsoberfläche verändern, bis hin zur Daten- und Hardwarezerstörung des befallenen Rechnersystems reichen.
Der Begriff “Virus” wird heute vielfach als Überbegriff und häufig fälschlich auch für die im Folgenden beschriebenen Würmer und Trojanischen Pferde gebraucht. Viren zählten zu den ersten Schädlingen, die sich auf den noch nicht vernetzten Rechnersystemen der frühen 1980er-Jahre verbreitet haben. Mit dem Aufkommen des Internet, wurden die recht aufwendig zu implementierenden Viren immer mehr durch Würmer (s.u.) verdrängt, die sich effektiv selbstständig über Netzwerke verbreiten. Sie stellen jedoch insbesondere durch ihre meist sehr gute Tarnung eine ernstzunehmende Bedrohung dar.