Was ist eine Spyware?
Spyware dient dazu, das befallene Rechnersystem auszuspionieren. Meist dienen Spyware-Programme dazu, das Nutzungsverhalten, insbesondere das Surfverhalten im Internet, zu analysieren. Die gewonnenen Daten werden kommerziell verwertet. Häufig geschieht dies durch das Einblenden gezielter Werbebanner oder Pop-ups, die an die möglichen Interessen des Internetbenutzers angepasst sind, wovon sich die Werbeunternehmen eine Steigerung der Wirksamkeit ihrer Methoden erhoffen.
Um mögliche juristische Probleme zu vermeiden, kennzeichnen viele Anti-Spyware-Programme die ermittelten Softwarekomponenten als „möglicherweise unerwünschte Software“ (potentially unwanted software, PUS). Spyware wird meist im Auftrag von Unternehmen programmiert, seltener im Auftrag von Adresshändlern. Diese Geschäftspraktik wird im Allgemeinen jedoch als illegal oder zumindest unsauber angesehen. Durch Spyware beworbene Produkte sind oftmals zweifelhafter Art, wie gefälschte Produkte und Medikamente, sowie kostenpflichtige Dienste wie Erotikdienstleistungen oder Glücksspiel.
Spyware funktioniert auf vielfältige Weise. Im einfachsten Fall werden Schadprogramme auf dem Rechner hinterlegt, die nach seinem Start automatisch aktiviert werden. Wird eine Verbindung zum Internet hergestellt, so werden die gesammelten Daten übermittelt. Sie verändern Einstellungen am Rechner, z. B. die Startseite oder Suchmaschine des Webbrowsers. Von Viren unterscheiden sie sich dadurch, dass sie nicht versuchen, sich weiterzuverbreiten. Andere Programme verschicken zusätzlich zu den freiwillig bei der Registrierung eingegebenen personenbezogenen Informationen unsichtbar weitere Daten an den Softwarehersteller.
In anderen Fällen entstehen die Schäden durch eine Kombination mehrerer Faktoren. Beim Herunterladen der Software wird ein Cookie zum Wiedererkennen des Rechners bei erneuten Besuchen der Webseite hinterlegt. Das Cookie enthält eine Kennung, unter der sämtliche gefundenen Daten beim Seitenanbieter gespeichert werden. Durch die Registrierung der Software gelangen Daten über den Nutzer zum Anbieter. Alle bei erneuten Besuchen eingegebenen Daten können den schon vorhandenen Daten zugeordnet werden.